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Wie wir zu unseren Enten kamen

Jeder, der unsere Enten in unseren Beiträgen sieht, bemerkt wie zutraulich und lieb diese Tiere sind. Das hat natürlich einen besonderen Grund: wir haben sie selbst aufgezogen und wir sind für sie die Eltern.

Wie es dazu gekommen ist, ist leider eine tragische Geschichte. Ich hatte die Elternenten – zwei Enten und einen Erpel – aus der Haltung einer alten Dame bekommen, welche sich nicht mehr selbst ausreichend um die Tiere kümmern konnte. Ich mag Enten schon lange sehr gerne, wir hatten auch schon vorher einige dieser lieben Tiere. So habe ich diese Enten gerne in Pflege genommen. Diese Enten sind wie unser anderes Geflügel frei am Hof herumspaziert, waren insgesamt sehr freiheitsliebend und nicht besonders anhänglich. So ist es einige Monate gut gegangen, es war inzwischen Frühjahr geworden und die beiden Enten begannen Eier in einem selbst gebauten Nest im Freien zu legen. Ich habe dieses Nest nur durch Zufall entdeckt und hatte vor, es rasch umzusiedeln damit es nicht ein Fuchs entdeckt. Dies wäre das Ende von Enten und Eiern gewesen. Doch leider ist am selben Tag ein schrecklicher Unfall passiert: die beiden Enten sind beim Herumstöbern plötzlich auf unsere kleine Zufahrtsstraße gelaufen und sind dabei von einem Auto erfasst und getötet worden, nur der Erpel hat überlebt.

So traurig wir über den plötzlichen Tod der Enten waren, so haben wir doch rasch überlegt, die Eier zu retten. Da es gerade Wochenende war habe ich mich bei den Nachbarn um eine Brutgerät umgesehen und habe tatsächlich ein kleines Gerät ausleihen können. Die Eier wurden nach Gebrauchsanweisung in das Brutgerät eingelegt, jeden Tag händisch gedreht, die Luftfeuchtigkeit überprüft. In der Hoffnung, dass aus den Eiern wirklich etwas schlüpfen wird, habe ich mir auch vorsorglich für die Zeit des Schlupfs Urlaub genommen. Der Erpel ist leider eine Woche nach dem Tod seiner Partnerinnen eines Abends einfach davongeflogen. Wie sollte er auch wissen, dass gerade seine Kinderchen ausgebrütet werden?

So kam es, dass aus den noch ungeschlüpften Entleins Waisenkinder wurden. Enteneier müssen 28 Tage bebrütet werden, bis die Kleinen schlüpfen. Unsere Spannung wuchs zum Schluss schon sehr an. Groß war die Erleichterung, als aus den ersten Eiern ein zartes Piepsen zu hören war. Die Entlein reden schon ein bis zwei Tage vor dem Schlupf mit ihrer Mama und wir haben ihnen natürlich geantwortet. Das hört sich dann so an: Entlein: „wiewiewiewie?“ (ganz aufgefegt), Mamaente (in diesem Fall wir): „quackquakquak!“ (beruhigender Tonfall). Dieser Dialog geht weiter, bis das Kleine wieder eingeschlafen ist. Dieses beruhigende „quackquackquack!“ geben wir heute noch von uns, wenn die Enten durch irgendetwas beunruhigt sind. Ich finde es immer noch rührend, wenn die Enten bei jeglicher Gefahr darauf hören und sofort in unsere Richtung laufen.

Dann war es schließlich so weit. Als ich am Morgen nach dem Brutapparat schaute, waren die ersten beiden Enten geschlüpft. Und bald darauf folgten auch schon die anderen..

– Melitta

Fortsetzung folgt ♥

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